Auf ein Wort zum Jahreswechsel

Liebe Dillkreisjägerinnen,

liebe Dillkreisjäger,

im Dezember vorigen Jahres haben wir aufgrund der Geländebiketrail-Planungen in Herborner Revieren damit begonnen, uns als Kreisjagdverein mit schriftlichen Eingaben, Besuche von Sitzungen etc. in der Kommunalpolitik zu Wort zu melden. Im Frühjahr waren wir dann auf Kreisebene bei den Abschussplanungen für Reh- und Rotwild sowie den zugrundeliegenden forstlichen Gutachten tätig, haben nach sorgfältiger Sachverhaltsaufklärung unter Einschaltung bundesweit renommierter Wildbiologen bei der Staatsanwaltschaft die Eröffnung eines Ermittlungsverfahrens wegen Vorkommnissen auf einer Rotwilddrückjagd des Forstamtes Herborn bewirkt und waren auf Landesebene mit der Novellierung der Hessischen Jagdverordnung befasst. Im “Tagesgeschäft” haben wir zig-andere Themen und Vorgänge abgearbeitet, von Schreiben an Bürgermeister und Gemeindevorstände wegen Hundeanleinsatzungen in der freien Natur oder unrichtigen Klagen des Forstamtsleiters wegen überhöhter Wildbestände, über eine Eingabe an die Regionale Planungsgemeinschaft gegen die Verschlechterung von Schutzgebieten im Dill-Bergland bis hin zu Widersprüchen gegenüber der Jagdbehörde in dem Verwaltungsrechtsstreit unserer Rotwild-Hegegemeinschaft gegen die Schalenwildrichtlinie oder Forderungen der Oberen Jagdbehörde zu nachträglicher Erhöhung der rechtskräftig festgesetzten Rehwildabschüsse im Forstamtsbezirk Herborn – neben der Teilnahme an unzähligen Arbeitsgemeinschafts-, Ausschuss- und Orts- oder Naturschutzbeiratssitzungen und Ortsterminen.

Trotz dieser für die Jägerschaft konkret bedeutsamen Arbeitsschwerpunkte des Vorstandes dürfen die Kernaufgaben unseres Vereins, wie z. B. die Jungjägerausbildung, die Ausbildung und Prüfung von Jagdhunden oder das jagdliche Übungsschießen, nicht übersehen, sondern müssen besonders wertgeschätzt werden, da sie von den Obleuten und ihren Teams viel Engagement, Verlässlichkeit und Arbeitseinsatz abverlangen. Zusätzlich haben wir mit der Drohnenwildrettung in kurzer Zeit mit einem hochmotivierten Obmann+Team ein neues Aufgabengebiet unseres Vereins etabliert, das nicht nur eine beachtliche Anzahl geretteter Kitze, sondern durch Informationsveranstaltungen in Schulen oder dem Donsbacher Wildpark ein überaus positives Medienecho aufweisen kann. Nach den corona-bedingten Verzichten konnten wir uns in diesem Jahr zur Jahreshauptversammlung sowie einer Herbstfeier mit Jungjägerschlag, Imbiss und spontan aus der Mitgliederschaft bereitstehenden Jagdhornbläsern wieder persönlich treffen. 

Diesen vielfältigen Aktivitäten und dem großen Engagement aller Akteure ist zu verdanken, dass wir Dillkreisjäger inzwischen auf örtlicher, regionaler und sogar landesweiter Ebene als kompetenter Ansprechpartner und Sachwalter für Jagd und Wild wahrgenommen werden.

Auch im neuen Jahr 2023 warten viele Herausforderungen und Aufgaben auf unseren Jagdverein und seine Mitglieder. So ist etwa nach wie vor der Rechtsstatus unserer unverzichtbaren Hegegemeinschaften in Gefahr, findet eine schleichende Ausrottung des Rotwildes in Hessen durch Genschäden und Abschuss von Zukunftshirschen in den Wanderkorridoren statt oder verhindert die von vielen Fachleuten abgelehnte Schalenwildrichtlinie eine wildbiologisch verantwortbare und artgerechte Bejagung. Mit weiteren Beispielen können wir belegen, dass die Jagdpolitik im Umweltministerium und bei HessenForst eher durch radikale Ideologie statt durch wissenschaftlich belegte Fachexpertise bestimmt wird. Angesichts der Landtagswahlen im Herbst 2023 werden wir unsere heimischen Wahlkreisabgeordneten wie die Landtagsparteien auf die Anliegen der Jägerschaft und des Wildes ansprechen und uns nicht mit bloßen Lippenbekenntnissen abspeisen lassen. Auch vereinsintern wollen wir Lösungen und Verbesserungen erreichen, so bei der Neuausrichtung unserer Jungjägerausbildung oder der Neugestaltung unseres Internetauftritts.

Bei all dem, was auf uns Dillkreisjäger im neuen Jahr wartet, sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen. Denn unsere Mitglieder, die Jägerinnen und Jäger in unserem Jagdverein, geben uns den Rückhalt und die Legitimation, um die Anliegen der Jägerschaft -also Ihre Interessen- wirkungsvoll zu vertreten. Deshalb ist Ihre Mitgliedschaft in unserem Verein so wichtig, deshalb danken wir Ihnen für diese Treue und deshalb bitten wir Sie auch für das neue Jahr um Ihre jägerschaftliche Solidarität – gerne auch in Form von Hinweisen, Anregungen oder Kritik!

Ihnen und Ihren Angehörigen wünschen wir für das neue Jahr alles erdenklich Gute, an erster Stelle natürlich Gesundheit und ein baldiges Ende des grausamen Krieges in der Ukraine, Glück, Erfolg, Zufriedenheit – und natürlich viel Waidmannsheil!

 

Ihr/Euer Geschäftsführendes Vorstandsteam 

Dr. Rudolf Schönhofen, Jochen Decher, Michael Kampmann, Thomas Schäfer, Emilia Heister, Sabine Henrich und Patrick Noriega-Chaparro