Wildfleisch

Die bevorstehenden Weihnachtsfeiertage sind traditionell Hochsaison für Wildgerichte. Ob das Festgericht als Rehrücken, Hirschmedaillons, Wildschweinsteak oder Hasenpfeffer auf den Tisch kommt – mehr Bio ist beim Weihnachtsbraten nicht möglich, sagt der Kreisjagdverband. Wie der Dillkreisjäger-Vorsitzende Dr. Rudolf Schönhofen hervorhebt, gilt dies aber nur für frisches Wildfleisch aus der Region und nicht für die momentan von vielen Discountern und Supermärkten angebotene Tiefkühlware. Denn dieses tiefgekühlte Wildfleisch stamme häufig aus Wildfarmen in Neuseeland oder Argentinien und habe lange Transportwege hinter sich. Trotz der bei Farmwild nicht unüblichen Kraftfutter- und Medikamentengabe sei dieses Tiefkühlfleisch zwar für den menschlichen Verzehr unbedenklich, aber qualitativ nicht mit Wildbret aus freier Wildbahn vergleichbar, das nach strengen Fleischhygiene- und Wildversorgungsbestimmungen aus der heimischen Natur gewonnen wurde, so Schönhofen. Unser Wild verbringt sein Leben artgerecht in Wald und Flur, sucht sich seine Nahrung in der Natur selbst und ist ständig in Bewegung, erklärt Jochen Decher, der stellvertretende Vorsitzende des Jagdverbandes. Dadurch gelte Wildfleisch als besonders gesundes, vitaminhaltiges und hochwertiges Lebensmittel, da es fettarm und frei von künstlichen Zusätzen, jedoch reich an Mineralstoffen wie Kalium, Kalzium sowie Phosphor sei, und Spurenelemente wie Eisen, Selen und Zink sowie einen sehr hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren enthalten. 

Weil die Verfügbarkeit von Wildbret vor Ort vom Jagderfolg abhängt, rät Jochen Decher dazu, sich rechtzeitig um den Weihnachtsbraten zu kümmern. Wer den örtlichen Jäger kennt, kann sich zum Kauf vertrauensvoll an ihn wenden. Ansonsten bietet die Jägerschaft unter www.wild-auf-wild.de ein Portal für die Suche nach dort gelisteten regionalen Anbietern von Wildbret an. Nach Angaben der Dillkreisjäger lässt sich frisches Wildfleisch 2 – 3 Tage im Kühlschrank lagern, vakuumiertes Fleisch gekühlt bis etwa eine Woche. Wildbret lasse sich auch gut einfrieren; tiefgefroren sei Fleisch vom Wildschwein oder Wildgeflügel 6 Monate und Fleisch von Reh und Hirsch bis zu 12 Monate haltbar.

Schönhofen und Decher weisen abschließend darauf hin, dass der Kauf von regionalem Wildfleisch eine nachhaltige ökologische Zukunftsentwicklung unserer Wälder unterstützt, da die Jägerschaft durch eine waidgerechte Bejagung den gesetzlichen Auftrag erfülle, die Wildbestände den durch die Folgen des Klimawandels geschädigten Lebensraumverhältnissen anzupassen. 

Ein perfektes Gericht für die Vorweihnachtszeit entnehmen Sie gerne folgendem Link:

https://www.dillkreisjaeger.com/rezept-wildfleisch/

Wärmstens empfohlen von Frau Bettina Ellenberger und Herrn Prof. Dr. Jürgen Ellenberger
Präsident des Landesjagdverbandes Hessen e. V. 

Weitere Anregungen finden Sie auch im Kochbuch: “Hessisches Wildkochbuch III”
Informationen dazu unter: www.hessisches-wildkochbuch.de 

Bildquelle: Thorsten Eschstruth/Lopri.com