Dillkreisjäger pflanzen 1.500 Bäume im Rodenbacher Wald

Die Schäden in den heimischen Wäldern sind noch allerorts deutlich sichtbar und es wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen, bis das Bild der kahlen Flächen verschwunden ist.

 

Die Dillkreisjäger konnten in der letzten Woche einen Beitrag zur Wiederherstellung der Wälder leisten. Fast 1.500 Bäume wurden im Rodenbacher Wald gepflanzt. „Auch den Jägern liegt es sehr am Herzen, dass die Waldflächen so schnell wie möglich wieder hergestellt werden“, so Dr. Rudolf Schönhofen, Vorsitzender der Dillkreisjäger. „Als Jäger kümmern wir uns auch um die Lebensräume. Der Wald spielt dabei eine herausragende Rolle. Es geht uns neben der Wiederherstellung der Lebensräume aber auch um deren Schutz. Ob Wald oder Feldgemarkung, Teich oder Fließgewässer, alle Bereiche unterliegen einer starken Inanspruchnahme durch den Menschen und die hat sich in den letzten Jahren nochmals deutlich intensiviert. Für den Schutz dieser Lebensräume setzen wir uns ein“, so der Vorsitzende der Dillkreisjäger. Wir wollen keine Einschränkung der Waldbesucher, aber Wanderrouten und Biketrails bis in den letzten Winkel lehnen wir ab, insbesondere wenn die naturschutzrechtlichen Bedingungen nicht eingehalten werden. 

Rund 20 Personen haben sich an der Pflanzaktion in der vergangenen Woche beteiligt, am Freitag konnten dann die letzten Pflanzen in den Boden gebracht werden. Peter Henrich aus Haiger – Jäger, Jagdpächter und Waldbesitzer – erklärte, dass Lärchen, Tannen und Douglasien gepflanzt wurden. „Borkenkäfer und Trockenheit hatten die alten Bäume so sehr geschädigt, dass wir die gesamte Fläche räumen mussten“, erzählt er weiter. Danach war das Reisig beiseitezuräumen und ein Zaun um die Fläche zu errichten, sonst würden Rehe und Hirsche die jungen Triebe schnell wieder abbeißen. Die Unterstützung durch die Jäger war ein Segen, weil die Pflanzzeit jetzt zu Ende geht, da die Bäume kurz vor dem Austreiben sind und in die empfindliche Wachstumsphase kommen“, erklärt der erfahrene Waldeigentümer.

 

„Bäume pflanzen ist doch nicht so einfach, wie ich dachte“, erzählt Jungjäger Florian Nickel. Mal einen Gartenstrauch zu pflanzen, ist die eine Sache, aber mehrere Stunden Löcher ausheben und eine Pflanze richtig in den Boden bringen, ist sehr anstrengend. Dazu noch immer darauf zu achten, dass die Abstände stimmen und die richtige Baumart ins Loch kommt. „Eine Knochenarbeit ist das“, sagt Nickel, „Hut ab vor den Menschen, die im Wald arbeiten und das wochenlang, Tag für Tag leisten“.

 

„Leider ist die Arbeit damit noch nicht erledigt“, berichtet Henrich weiter. Die kommenden drei Jahre seien besonders wichtig für die jungen Bäume. Im Spätsommer müssen sie von mitgewachsenem Gras und besonders von Brombeerranken befreit werden. Die legen sich sonst über die empfindlichen Jungpflanzen und drücken sie zu Boden. Der Zaun muss mindestens zweimal im Jahr kontrolliert werden, ob er noch dicht ist. Erst wenn die Pflanzen mit den Spitzen über die „Konkurrenzvegetation“ hinausschauen, haben sie es geschafft. Der Zaun kann nach 15 Jahren abgebaut werden, dann ist es wieder Wald.