Naturschutz und Jagd, ein Widerspruch?
Steffen Wilhelmi, von der Oberen Naturschutzbehörde referierte zum Thema Jagd in Naturschutzgebieten
Donsbach. Was ist eigentlich ein Naturschutzgebiet und was ist mir als Jäger dort erlaub? Um diese und ähnliche Fragen ging es beim Vortrag von Steffen Wilhelmi am 18.10. im DGH Donsbach.
Vor mehr als 20 interessierten Jägern stellte Wilhelmi die hiesige Naturschutzgebietskulisse vor.
Vor mehr als 20 interessierten Jägern stellte Wilhelmi die hiesige Naturschutzgebietskulisse vor und verdeutlichte auch Unterschiede der unterschiedlichen Schutzgebietskategorien.
Mit Besorgnis beobachten auch die Jäger die anhaltende Beeinträchtigung, Gefährdung und die Inanspruchnahme von Lebensraum und den damit verbundenen Rückgang von Pflanzen- und Tierarten. Die Ausweisung von Schutzgebieten ist eine international anerkannte Maßnahme, dieser Entwicklung entgegenzutreten Auch in Deutschland sind erhebliche Flächenanteile in unterschiedlichen Schutzgebietskategorien gesichert, wie die nebenstehende Karte aus dem Dillkreis verdeutlicht.
Auch im hiesigen Raum haben Schutzgebiete eine hohe Dichte und Präsenz. Schutzgebiete bilden Trittsteine für viele Arten und sichere Rückzugsräume.
Der Naturschutzfachmann warb auch für mehr Verständnis im Umgang mit den Naturschutzgebieten, obwohl dort strenge Gebote und Verbote herrschen, sind Jäger davon weitestgehend nicht betroffen und können nahezu ungehindert die Jagd in den Schutzzonen ausüben.
Schutzgebietsverordnungen dienen in der Regel (auch) dem Schutz des Wildes. Der von den Jägern durchgeführte Jagdschutz übernimmt einen wesentlichen Teil der Kontrolle der Einhaltung von Ge- und Verboten und ergänzt damit den regelmäßig nicht ausreichenden Verwaltungsvollzug.
Wilhelmi, übrigens ausgebildeter Förster und anerkannter Schweißhundeführer, rief die Jäger dazu auf, ihren Fokus nicht alleine auf die jagdlichen Themen zu richten. Vielfältige Möglichkeiten stehen bereit, um für den Schutz der Natur einzutreten. Ob als ehrenamtlicher Betreuer eines Naturschutzgebietes oder als Antragsteller für die Bezuschussung kostenintensiver Maßnahmen, die auch im Artenschutz großen Nutzen bringen.
Das Engagement im Ehrenamtlichen Naturschutz ist sehr wichtig, wenn Jäger dort weiterhin ihr Fachwissen einbringen wollen. Mit der Inanspruchnahme der vielfältigen Fördermöglichkeiten können Jäger ihren Einsatz für den Naturschutz noch stärker belegen, legte Wilhelmi den Anwesenden ans Herz.
Ein Feuchtbiotop dienst nicht nur vielen Organismen, Insekten und Reptilien als Lebensraum, auch das Wild profitiert von derartigen Bereicherungen des Jagdreviers. Wer kreativ ist, dem fallen weitere Möglichkeiten ein, um das Revier noch attraktiver zu machen.
Ein rund herum informativer Abend rund um das Thema „Schutzgebiet und Jagd“. Vielen Dank an Steffen Wilhelmi.